Mentale Stärke ist kein Ergebnis, das man erreichen kann, sondern ein Prozess

05/18/2021

staerken

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Es ist ein Dienstag Abend und meine Spannung steigt wie ich sehe, dass sich bereits 34 Personen um 17:55 im Warteraum aufhalten. Ich darf wieder einmal mit Roman ein online Event zum Thema “Stärken Sie Ihre Stärken” abhalten. Es ist eines meiner Lieblingsthemen, denn ich finde der Titel allein strahlt Positivismus und Freude aus. Ich freue mich auf die TeilnehmerInnen, denn ich kann mir bei den Xing Events sicher sein, dass respektvolle, neugierige und interessierte Menschen virtuelle ankommen werden.

Es ist soweit, Roman öffnet den Raum um punktgenau 18:00 und peng peng peng prasseln die Teilnehmervideoeckchen herein. Schnell versuche ich einen Blick zu erhaschen, wer denn alles da ist und ob ich ein paar TeilnehmerInnen bereits kenne und ja, siehe da, es tauchen bekannte Gesichter auf - wie schön! Aber schnell wieder in Position gehen, denn Roman startet bereits und eröffnet das Meeting. Die Disziplin ist groß, kaum jemand wählt sich verspätet ein und ich lege auch schon los. Klar bin ich anfangs immer nervös, aber ich merke auch, dass der Spaß an diesen Veranstaltungen überwiegt und die Nervosität schnell verfliegt. Ich stelle mich kurz vor, obwohl, diesmal aus irgendeinem Grund erzähle ich ein bisschen mehr von mir. Jeder Start ist anders, ich lasse mich darauf ein.

Bevor es so richtig mit dem Thema losgeht, starten wir eine Umfrage, die Roman bereits ganz professionell eingestellt hat und starten die Frage: Was interessiert Dich an diesem Webinar heute? Die Umfrage zeigte, dass die meisten mit 24% neue Methoden kennenlernen wollen, viele sich gut fühlen und sich ihrer Stärke noch mehr bewusst werden wollen. Es berührt mich, dass auch ein paar ehrlich sagen konnten, es geht Ihnen nicht gut und sie möchten wissen, was sie dagegen tun können. Ich möchte an dieser Stelle meinen Respekt aussprechen, dass die TeilnehmerInnen das für sich zugeben konnten. Es ist nicht selbstverständlich und es braucht viel Mut, zu sagen, dass es einem schlecht geht - auch wenn es eine anonyme Abfrage war, gegenüber sich selbst ist es nicht anonym und einer der wichtigsten ersten Schritte auf dem Weg zu mehr Kraft im Leben. Manche lassen sich heute Abend auch einfach mal überraschen, was eine feine Einstellung ist, neugierig und offen an etwas heranzugehen.

Eine weitere Umfrage zeigte mir ein neuerliches Bild darüber, wie sehr sich die TeilnehmerInnen bereits mit dem Thema Stärken auseinandergesetzt haben. Beachtliche 65% haben sich mit ihren Stärken bereits auseinandergesetzt und manche unterstützen sogar selbst andere mit ressourcenorientierter Arbeit. Für ein paar ist das Thema ganz neu und es freut mich, dass diese TeilnehmerInnen bei dem heutigen Abend auch mit dabei sind und sich auf etwas neues einlassen.

Kommen wir aber mal zum Thema. Ja was sind denn eigentlich Stärken? Ich präsentiere Wortassoziationen, eine gewisse Ideensammlung, denn eine eindeutige Beschreibung und ein Festnageln auf eine Definition ist schier unmöglich. Die Beschreibung eines so grossen Wortes bedarf mehrer Begriffe, denn das Wort “Stärke” trägt Gefühle, Erinnerungen und Individualität mit sich. Auf den ersten Blick wirkt es zwar einfach, denn es ist ja kein schwieriges Wort, aber es gibt feine Unterschiede, die wir mit diesem Wort verspüren. Stark sein heißt, sich durchsetzen zu können, auch nach Misserfolgen wieder aufzustehen und weiter zu machen, sich selbst zu vertrauen und zuversichtlich zu sein. Das Schwierige daran, ist die Anspannung einer Zielorientierung mit der Entspannung einer Selbstreflektion auszuwechseln. Stellen wir uns dabei ein Pendel vor, dass zwischen den beiden Elementen hin und her schwingt. Aber leider kann es auch vorkommen, dass das Pendel zu stark ausschlägt und wir über unsere Willenskraft hinaus agieren. Stark sein heißt nicht, um jeden Preis etwas durchzudrücken und zu erkämpfen wollen, sondern sich selbst wertzuschätzen wie wir sind und zu verstehen, was wir wann brauchen und was uns gut tut. Wir sind unabhängig in Gedanken und losgelöst von Erwartungen von außen, spüren selbst am besten, was das Richtige für uns ist. Ich bin stolz auf mich, weiß was ich will und übernehme Verantwortung für mich und kann auch mal “nein” sagen. Ich reflektiere und halte inne, um zu checken, für wen oder was ich das gerade denn tue? Tut mir das ganze noch gut? Macht es mir noch Spaß?

Ich schließe meinen theoretischen Teil mit dem Statement von dem internationalen Sportpsychologen Weinberg ab: Mentale Stärke ist kein Ergebnis, das man erreichen kann, sondern ein Prozess. (Weinberg, 2013)

Und sogleich starten wir den eigenen Prozess der Reflektion und des Innehaltens mit einer Auswahl an psychischen, sozialen und physischen Übungen: 50 Kleinigkeiten, kurze Meditation über das Erlebte, mein eigenes Stärken Pendel, Kleingruppenarbeit, 4-Zeiler und natürlich eine kurze Tanzeinlage.

Es hat mich sehr gefreut, dass sich auch einige im Plenum über das Thema geäußert haben, ihre eigene Erfahrung und den Umgang mit Stärken mit einbrachten und sogar ihr 4-Zeiler Gedicht vorgelesen haben. Vielen Dank an alle für's Mitmachen, ihr habt das Event lebendig gemacht, Beziehung hergestellt und neue Sichtweisen eingebracht. Es macht Spaß und ich freue mich auf das nächste mal!

Das nächste Event findet am 01. Juni @18:30 statt, Du kannst Dich bei oder direkt über Xing ("Du bist dran" - spielend Kreativität entfalten) anmelden.

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